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Es juckt so!

Der Juckreiz ist kaum auszuhalten: Besonders Neurodermitiker leiden an starkem Juckreiz. Doch kratzen ist keine gute Idee. Es gibt andere Lösungen.

Warum juckt die Haut bei Neurodermitis-Erkrankten so sehr? Zurückzuführen ist der Juckreiz bei Neurodermitis auf eine Störung der hauteigenen Schutzfunktion. So kommt zu einem sogenannten „transepidermalen Wasserverlust“, die Haut verliert mehr Feuchtigkeit als unter normalen Umständen. Dadurch wird die Haut trocken, der Juckreiz setzt ein. Der Juckreiz verleitet fast unausweichlich zum Kratzen, denn er fühlt sich fast übermächtig an. Doch das Kratzen führt zu einer mechanischen Verletzung des betroffenen Hautareals. Dabei werden Entzündungsstoffe freigesetzt, die den bestehenden Juckreiz noch verstärken. Damit entsteht ein verhängnisvoller Kreislauf: Es juckt, ich kratze, es juckt stärker, ich kratze wieder und so weiter.

Was hilft gegen das große Jucken?

Bevor zu kortisonhaltigen Produkten gegriffen wird, sollten Betroffene sich informieren: Was hilft mir ganz persönlich gegen das Jucken? Bei leichter und mittelschwerer Neurodermitis können spezielle Soforthilfe-Produkte mit juckreizlindernden Substanzen Hilfe bieten. Doch es muss nicht immer ein medizinisches Produkt sein. Bei plötzlichem Juckreiz wird auch Kühlung als wohltuend empfunden, etwa mit Kühlpacks aus dem Kühlfach, feuchten Umschlägen, einer kühlen Dusche oder auch einem kalten Bad. Auch Beschäftigungen, die vom Juckreiz ablenken, wie Sport, Kochen oder Musizieren, bieten sich an. Auch Drücken, streicheln oder kneifen nahe den betroffenen Hautarealen ist hautfreundlicher als kratzen.

Dr. Julia Egleder