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Narbenbehandlung
Narben sammelt jeder Mensch im Laufe eines Lebens an: Durch einen Schnitt, eine Operation oder eine Verbrennung. Sie sind die Folgen der körpereigenen Hautreparatur.
Wird die Haut verletzt, schaltet sich sofort unser Immunsystem ein. Eine der Hauptaufgaben der Haut ist es, uns vor Umwelteinflüssen zu schützen. Ist diese Barriere verletzt, können Keime ungehindert eindringen. Deshalb sorgen zunächst immunkompetente Zellen dafür, dass abgestorbenes Gewebe beseitigt und Erreger abgewehrt werden.
Phasen der Wundheilung
Danach beginnt die sogenannte Granulationsphase, in der von den Rändern des Wundareals aus ein neues Gewebe entsteht. Talg- und Schweißdrüsen sowie Haare werden nicht ersetzt.
Grundsätzlich gilt: Je geringer der Gewebeverlust, desto problemloser verheilt eine Wunde und desto dezenter wird auch die Narbe. Wenn keine Basalzellen, also tiefliegende Zellen der Oberhaut, verletzt werden, kann man eine Narbe meistens kaum von der umgebenden Haut unterscheiden. Das kennt man von oberflächlichen Schürfwunden, die nach einiger Zeit komplett abheilen.
Pathologische Narben
Pathologische Narben, oftmals mit einer auffälligen Wulstbildung einhergehend, entstehen vor allem bei einem stark verzögerten Heilungsverlauf. Das ist beispielsweise der Fall, wenn viel Gewebe ersetzt werden muss oder Vorerkrankungen vorliegen. Diabetes und Durchblutungsstörungen verlangsamen die Wundheilung ebenso wie die Einnahme von Immunsupressiva oder Zytostatika. Also Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken beziehungsweise die Zellteilung hemmen.
Je früher man mit der Behandlung von Narben beginnt, desto besser. Allerdings ist es nie zu spät und auch bei bereits alten Narben kann mit gezielter Behandlung eine Anpassung an die Hautfarbe und Glättung erzielt werden.
Sophie Müller