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Neurodermitis – Hilfe für gequälte Haut
Fünf Millionen Deutsche leiden unter juckenden Hautrötungen – Tendenz steigend. Woher die Neurodermitis kommt und was Betroffene tun können.
Neurodermitis betrifft besonders häufig Säuglinge und kleine Kinder. Etwa jedes achte Vorschulkind ist betroffen. Bei den meisten Kindern verschwinden die Symptome jedoch bis zur Pubertät. Doch auch drei Prozent der Erwachsenen leiden unter Neurodermitis. Die Krankheit zeigt sich oft durch einen starken Juckreiz und rissige Haut. Zucker, Weizen und andere Lebensmittel verschlimmern die Symptome oft noch. Der Hintergrund ist vermutlich eine Störung des Immunsystems: Haut und Schleimhäute reagieren überempfindlich, der Körper hält harmlose Stoffe – oft Blütenpollen oder eben Lebensmittel - für einen Fremdkörper und will sie abwehren. Die Wissenschaft unterscheidet drei Formen der Neurodermitis. Milchschorf sind gelblich-weiße Krusten, die gemeinsam mit nässenden Ekzemen auftreten und sich auf große Körperflächen ausdehnen. Als Beugenekzeme werden Rötungen und Flechtenbildungen bezeichnet, die oft an Händen, Hals und Nacken zu finden sind. Die „Prurigo nodularis“ - Variante hingegen taucht meist am ganzen Körper auf und zeigt sich durch stark juckende Areale.
Was wirklich gegen Neurodermitis hilft
Das Wichtigste für Betroffene: Übertriebene Hygiene ist schädlich, es fördert das Austrocknen der Haut. Statt zu baden sollten Betroffene lieber duschen, am besten mit lauwarmem Wasser. Nach dem Abtrocknen ist zudem Eincremen unverzichtbar. Pflegelotionen mit Harnstoff führen der trockenen Haut Fett und Feuchtigkeit zu und sorgen dafür, dass die Haut elastisch bleibt. Weitere Tipps: Haut-freundliche Kleidung aus Baumwolle, Seide oder Leinen ist hautfreundlicher und Schwitzen sollten Betroffene möglichst vermeiden, weil es die Haut stark reizt.
Christian Erhardt-Maciejewski