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Psoriasis – Kampf den Schuppen
Etwa zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden an Schuppenflechte. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit, bei der sich Hautstellen entzünden und vermehrt Schuppen produzieren.
Wer von seinem Dermatologen die Diagnose Schuppenflechte bekommt und recherchiert, der ist erst einmal entmutigt. Denn die Krankheit ist nicht heilbar, sondern lebensbegleitend. Eine Psoriasis verläuft schubweise, wobei es immer wieder lange, beschwerdefreie Phasen geben kann.
Symptombild und Ursachen
Eine Schuppenflechte tritt bei den meisten Menschen erstmals in der Pubertät auf. Warum das so ist, hierfür gibt es verschiedene Theorien. Es ist eine Zeit, in der wir durch die hormonelle Umstellung großem Stress ausgesetzt sind, Stichwort „aufmüpfiger Teenie“. Wobei es durchaus Betroffene gibt, bei denen sich die ersten Symptome früher oder später zeigen.
Was die genaue Ursache der Erkrankung ist und wann sie ausbricht, das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es gibt eine genetische Veranlagung, die jedoch nicht zwingend zu einem Ausbruch führen muss. Es sind dann lebensweltliche Faktoren, die als Trigger funktionieren. Hier spielen wie gesagt Hormone und Stress eine Rolle, aber auch Hautreizungen oder Infektionen, die das Immunsystem herausfordern.
Heilung nein, Linderung ja
Betroffene können durch eine feuchtigkeitsspendende Basispflege schon viel tun. Oder einzelne Stellen mit Kortison und anderen Wirstoffcremes behandeln. Manchmal sind die betroffenen Hautareale aber zu groß, so dass medikamentös behandelt werden muss. Es wird dann mit Immunmodulatoren gearbeitet, von denen einige auch ein höheres Nebenwirkungsrisiko haben.
Die Krankenkassen bezahlen auch eine sogenannte Balneo-Photo-Therapie. Hier wird der Patient in hochkonzentriertem Salzwasser gebadet, um die Haut leicht zu reizen. Danach wird der Patient für kurze Zeit intensiven UV-Strahlen ausgesetzt.
Salz und Sonne, das ist überhaupt die beste Medizin bei Psoriasis. Und je salzhaltiger das Wasser, desto effektiver der Badeurlaub. Das ist auch der Grund, weshalb am Toten Meer mit einer Salzkonzentration von über 30 Prozent so viele Kliniken und Hotels auf Hautpatienten spezialisiert sind.
Ernährung und Entspannung
Es gibt bestimmte Lebensmittel, um die Psoriatiker eher einen Bogen machen sollten. Zuerst sei hier Alkohol genannt, denn dieser heizt Entzündngsprozesse an. Auch Fleisch und Wurst, die viel Arachidonsäure enthalten, wirken sich negativ auf das Hautbild aus. Positive Effekte erzielt man hingegen mit antientzündlichen Nahrungsmitteln. Obst und Gemüse zählen hier dazu, ebenso Fisch. Besonderes geeignet ist fetter Meerfisch, der einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren liefert.
Da Stress die Schuppenflechte anheizen kann, bringt Entspannung Linderung. Tägliche Meditation, und seien es nur zehn Minuten, können langfristig wahre Wunder bewirken.
Sophie Müller