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Wunden heilen mit Kaltplasma

Manche Wunden wollen sich einfach nicht schließen oder entzünden sich immer wieder. Neue Methoden aus der Physik bringen die Wundheilung voran.

Viele denken beim Wort „Plasma“ an die Sonnenatmosphäre, an eine Plasmalampe oder an Blitze. Was die wenigsten wissen: Plasma wird auch in der Medizin eingesetzt und kann als sogenanntes Kaltplasma bei der Wundheilung wahre Wunder bewirken. Doch was ist Plasma eigentlich? Plasma ist ein vierter Aggregatszustand, bei dem Gas teilweise ionisiert wird. Normalerweise ist die Erzeugung von Plasma mit sehr hohen Temperaturen verbunden – nicht so bei Kaltplasma, ein Plasma bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck. Dieses Gemisch aus angeregten und geladenen Atomen und Molekülen sowie freien Radikalen hilft bei der Wundheilung, weil es Pilze, Viren und Bakterien abtötet und gleichzeitig die Wundheilung anregt.

Ein Durchbruch in der Wundheilung

Viele Menschen leiden unter akuten Wunden, etwa nach einem Unfall oder chronischen Wunden, die zum Teil über Jahre hinweg nicht heilen. Diabetes, ein schwaches Immunsystem oder Herzinsuffizienz etwa beeinflussen die Wundheilung negativ. Viele Betroffene nahmen deshalb bisher Cortison oder Antibiotika, um die Wundheilung zu fördern. Doch beide Medikamente können schwere Nebenwirkungen mit sich bringen. Der Einsatz von Kaltplasma dagegen ist frei von Nebenwirkungen und funktioniert so: Das Plasma-Gerät wird über die offene Wunde gehalten, das Plasma strömt wie ein Lufthauch über die Wunde und tötet Keime im Wundbereich schmerzlos und berührungsfrei ab. Über mehrere Wochen regelmäßig angewendet, schließen sich auch langwierige Wunden.

Dr. Julia Egleder